Wie sieht eine Tantramassage aus?

Ich vergleiche es gerne mit dem Geschmack von Erdbeeren: Du musst sie probieren, um zu verstehen, wie sie schmecken!

Hier trotzdem ein Versuch: Die Tantramassage ist ein Verehrungsritual, in dem die Rollen für die gebende und die empfangende Person ganz klar festgelegt sind. Das ist der Rahmen. Verehrung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass jeder Teil des Körpers liebevoll und wertschätzend berührt wird. Und zwar die Haarspitzen ebenso aufmerksam wie der kleine linke Zeh. Der ganze Körper wird in einer unfassbaren Langsamkeit berührt, umhüllt und gestreichelt, meistens mit angewärmten Öl.

Wichtig ist hierbei auch die Absichtslosigkeit, die die Tantramassage von den meisten anderen Massagen unterscheidet. Absichtslos heisst in diesem Fall, dass mit der Berührung kein Ziel verfolgt wird. Weder die empfangende Person zu heilen, sie in irgendwelche energetische Zustände zu pushen, noch ihr einen Orgasmus zu “verschaffen”.

Hiermit sind wir auch schon bei einer weiteren Besonderheit: Bei der Tantramassage wird kein Körperteil ausgespart, es sei denn, im Vorgespräch wurde etwas explizit ausgeschlossen. Auch um den Intimbereich wird kein Bogen gemacht. Ein Teil der Massage ist meistens auch die Berührung von Yoni und Lingam (das sind Begriffe aus dem indischen Sanskrit für den weiblichen und männlichen Schoß). Und auch hier gibt es nichts zu erreichen. Und das macht es so anders im Vergleich zu dem Bild von partnerschaftlicher S*xualität, wo es oft darum geht, die Partnerin/ den Partner höher, schneller und weiter zu pushen.

Um es mit klaren Worten zu sagen: eine Tantramassage kann eine gute Tantramassage sein, egal ob mit oder ohne Erektion, mit oder ohne Orgasmus. Alles kann, nichts muss. Es ist deine Reise und ich lade dich dazu ein, alle Ziele, die du eventuell mitbringst, beiseite zu legen und deinen Fokus aufs Spüren und aufs Hier und Jetzt zu legen. Für die meisten Menschen eine ganz neue Erfahrung.

Ich werde dich bewegen, dich wiegen und halten und du wirst meine Nähe auch körperlich spüren. Mal sind meine Berührungen ganz zart und sanft, mit den Haaren oder Fingerspitzen. Und dann werden sich die langsamen Streichungen anfühlen wie eine warme Welle, die deinen Körper umhüllt und alles miteinander verbindet. Ich werde dich auch kräftiger berühren, dort wo kräftige Muskelpartien sich entspannen können. Vielleicht spürst du sogar mein ganzes Körpergewicht, wenn ich dir das Gefühl von Erdung spürbar machen möchte.

Wenn wir eine Massage von Yoni oder Lingam vereinbart haben, werde ich mir hierfür viel Zeit nehmen. Für eine Yonimassage zum Beispiel mindestens 45-60 Minuten. Auch hier gibt es für mich kein Ziel zu erreichen, sondern ich werde mich immer wieder mit dir abstimmen, wie du berührt werden magst. Vielleicht gibt es auch hier viel Neues zu entdecken für dich oder du hast schon ein bestimmtes “Forschungsziel”. Ich werde mein Bestes geben, um dich auf deiner Reise zu begleiten.

Am Ende der Massagezeit gebe ich dir ein paar Minuten, um dem Erlebten alleine nachzuspüren. Ich decke dich zu, stelle dir ein Glas Wasser ans Lager und lasse dich kurz alleine. Manchmal kann sich diese Phase der Massage anfühlen, wie wenn sich aufgewühlte See langsam beruhigt, sich die Sedimente am Boden absetzen können und das Wasser wieder ganz klar wird. Vielleicht hast du sogar eine neue Erkenntnis oder einen schönen Gedanken, den du jetzt vor Augen hast und als Geschenk aus der Massage mitnimmst.

Nach der Massage kannst du in Ruhe duschen und wir können uns in einem Nachgespräch über deine Reise austauschen. Natürlich nur das und nur soviel, wie du mit mir teilen möchtest. Und wer weiss.. vielleicht werden auch deine Träume in den nächsten Nächten ein wenig bunter und interessanter. Es lohnt sich dafür, ein Tagebuch oder ein Blatt Papier auf dem Nachttisch zu haben.

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madlen

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